EES - was sich mit dem Beitritt zur EU ändern wird

In diesem Herbst wird die Einreise in die Europäische Union für Nicht-EU-Bürger schwieriger werden. Ein neues Einreise-/Ausreisesystem (EES) wird im Oktober 2024 in Kraft treten. Es ist Teil des Europäischen Reiseinformations- und -genehmigungssystems (ETIAS), das im nächsten Jahr eingeführt werden soll. Bürgerinnen und Bürger von außerhalb der EU müssen vor der Einreise in ein Schengen-Land eine Reisegenehmigung beantragen und dafür bezahlen.

Das neue EES-System der EU wird zusätzliche Informationen über Nicht-EU-Bürger erfassen, die in die Länder der Union einreisen. Zusätzlich zu den Passdaten werden automatische Schranken an den Grenzen biometrische Daten, einschließlich Fingerabdrücke und Gesichtsbilder, erfassen und speichern. Es werden keine Passeingaben vorgenommen. Stattdessen wird das System automatisch jede Ein- und Ausreise von EU-Bürgern erfassen. Dadurch wird es einfacher, diejenigen zu identifizieren, die die vorgeschriebene Aufenthaltsdauer in der EU überschritten haben. Nicht-EU-Bürger, einschließlich der Bürger des Vereinigten Königreichs nach dem Brexit, werden sich bis zu 90 Tage ohne Visum in der EU aufhalten können. Das EES-System gilt nicht für EU-Bürger oder Reisende zwischen Schengen-Ländern.

Das ETIAS wird ab 2025 voll einsatzfähig sein. Nicht-EU-Bürgerinnen und -Bürger werden für die meisten europäischen Länder 7 EUR pro Person zahlen müssen. Mit dem Visum können sich nichteuropäische Bürger 90 Tage lang in der EU und im Schengen-Raum aufhalten. Sobald ein Visum genehmigt ist, müssen Reisende es drei Jahre lang nicht erneut beantragen. Vor der Reise müssen Reisende zwischen 18 und 70 Jahren ein Online-Antragsformular ausfüllen und eine Gebühr von 7 € entrichten. Für die Einreise in die Republik Irland ist kein Visum erforderlich, da sie in der Freihandelszone liegt. Diese Zone ist ein Gebiet mit offenen Grenzen, das das Vereinigte Königreich, Irland, die Isle of Man und die Kanalinseln umfasst. Obwohl das genaue Datum für die Einführung des ETIAS noch unklar ist, hat die EU bereits angedeutet, dass es fünf bis sechs Monate nach der Einführung des EES eingeführt werden soll. Möglicherweise gibt es einen Umsetzungszeitraum, in dem das System schrittweise zusammen mit dem Einreise-/Ausreisesystem eingeführt wird.

Nicht-EU-Bürger, die ihren offiziellen Wohnsitz in einem EU-Mitgliedstaat haben, müssen unter Umständen weder das Europäische Einreise-/Ausreisesystem (EES) noch das Europäische Reise- und Einreisegenehmigungsinformationssystem (ETIAS) beantragen. Wenn Sie einen biometrischen Ausweis besitzen, sind Sie ebenfalls von der 90-Tage-Frist befreit.

Die EU-Länder bereiten sich darauf vor, automatische Schranken für EES-Kontrollen zu errichten. Frankreich wird Selbstbedienungsabfertigungsstellen an Flughäfen einrichten, an denen Reisende ihre biometrischen Daten und persönlichen Informationen im Voraus registrieren können. Sie werden sich dann einem Grenzbeamten zur Überprüfung vorstellen. Deutschland und Österreich haben bestätigt, dass ein ähnliches System auch auf ihren Flughäfen installiert werden soll. Für Besucher, die mit dem Auto über Frankreichs Land- und Seegrenzen kommen, werden Tablet-Geräte zur Datenerfassung zur Verfügung stehen. Italien hat Pläne angekündigt, die Zahl der automatischen Kontrollstellen an allen größeren Flughäfen zu erhöhen und etwa 600 Selbstbedienungskontrollstellen einzurichten. Norwegen wird seinerseits "automatische Kameras" testen, die von Grenzbeamten bedient werden.